Digitale Kompetenz in Beiräten

03.03.2023 | Blog / In the news

Der nach wie vor hohe Transformationsbedarf in Unternehmen setzt in allen Bereichen digitale Kompetenz voraus. Während diese in operativen Einheiten inzwischen zunehmend aufgebaut wurde, fehlen in Beirats– und Kontrollgremien etablierte digitale Kompetenzprofile welche drohenden Disruptionen und transformationsbedingten Wettbewerbsnachteilen vorbeugen.

Die Aufgaben eines digitalen Beirats sind vielfältig. Vorrangig geht es darum die digitale Transformation der Unternehmen systematisch und nachhaltig voranzutreiben und die Organisation hinsichtlich Ausrichtung und Umsetzungsgeschwindigkeit zu fördern bzw. herauszufordern. 

Im Rahmen der Digitalisierung gilt es bestehende Geschäftsmodelle zu hinterfragen, anzupassen oder ggf. sogar gänzlich einzustellen und stattdessen neue Geschäftsmodelle für angepasste oder neue Produkte und Dienstleistungen zu kreieren; Chancen, die sich teilweise erst durch die Digitalisierung ergeben haben. 

Die Notwendigkeit für diese Maßnahmen ist unbestritten. Egal wie groß ein Unternehmen ist oder wie groß die Wettbewerbsvorteile zu sein scheinen, die Gefahr durch fehlende Transformations-Initiativen von dynamischen, digitalisierungsaffinen Markteinsteigern verdrängt zu werden ist allgegenwärtig. 

Um vorteilhafte Marktpositionen im digitalen Wandel nicht einzubüßen, setzen Vorreiter teilwiese unkonventionelle Methoden. Neben der notwendigen digitalen Beiratskompetenz gründen Unternehmen gezielt Start-Ups, um das eigene Geschäftsmodell gezielt anzugreifen und sowohl Schwachstellen als auch Potentiale aufzuzeigen. 

Abbildung 1: Kernaufgaben digitaler Beiräte

 

Was sind die Kernaufgaben eines digitalen Beirats?

  • Neue Ideen, d.h. Einbringung von Inspiration und neuen Initiativen aus anderen Industrien, Start-Ups etc. 
  • Andere Perspektiven, d.h. Einnahme verschiedener Blickwinkel, um Chancen und Risiken beispielsweise von Geschäftsmodellen neu zu bewerten 
  • Digitale Expertise, d.h. Bereitstellung von digitaler Kompetenz und Erfahrung zu den jeweils relevanten bzw. akuten Themenbereichen 
  • Sparringspartner, d.h. permanentes Herausfordern des Status Quo (v.a. von bestehenden Geschäftsmodellen) mit einer unabhängigen „externen Brille“ 

Insgesamt haben Unternehmen durch ein digitales Beiratsgremium die Möglichkeit, ohne langsamen und übermäßigen Personalaufbau das zu ihrer jeweiligen Situation passende Knowhow zu erhalten. 

Bei der Auswahl von Beiräten ist die Prüfung der fachlichen und persönlichen Eignung entscheidend, um sicherzugehen, dass zusätzliche Perspektiven entstehen. Erfahrungen, Kompetenzen und Ansichten müssen sich in einem Beirat ergänzen. Diversität ist hierbei ein Erfolgsfaktor. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass eine Verschiedenartigkeit hinsichtlich Alter, Branchenerfahrung, sozialer und beruflicher Hintergrund oder Alter für die Arbeit von Beiräten einen wesentlichen Einfluss auf die Wirksamkeit eines Beirats hat. 

Bei der Wahl eines Beirats empfehlen wir die nachfolgenden Kriterien zu Grunde zu legen: 

Teamfähigkeit: Ein Beirat ist kein Gremium für Selbstdarsteller. Beiräte müssen die Eigenschaft besitzen unterschiedlichen und kontroversen Positionen Raum einzuräumen, andere Ansichten zu würdigen und sich als Team verstehen. Wenn man so will als „critical friend“.  

Urteilsvermögen: Eine zwingend notwendige Fähigkeit ist ein breites Urteilsvermögen. Entscheidungen müssen faktenbasiert getroffen werden und nicht durch übermäßiges Absichern verschleppt werden.  

Analysekompetenz: Beiräte müssen in der Lage sein, komplexe Zusammenhänge und große Mengen an Daten schnell zu verarbeiten, die Kerninhalte zu selektieren und zielgerichtete Handlungsempfehlungen abzuleiten 

Fachkompetenz: Egal ob thematisch, branchenspezifisch oder fachspezifisch, der gewählte Beirat muss ein wertsteigerndes Element beitragen, das zusätzliche Kompetenz und eine zusätzliche Perspektive mit sich bringt. 

Problematisch wird es, insbesondere wenn es darum geht die digitale Kompetenz eines Beirats aufzubauen bzw. sicherzustellen. Zum einen fehlt tatsächlich ein Angebot kompetenter Digitalbeiräte, zum anderen fehlt die Beurteilungsfähigkeit innerhalb des Managements kompetente Beiräte auszuwählen.  

Darüber hinaus muss im Vorfeld der Besetzung eines digitalen Beirats sichergestellt werden, das die erforderliche Wirksamkeit eintritt. Unabdingbar für den Erfolg eins „digitalen“ Beiratsmitglieds ist eine präzise und sorgfältig gesteuerte Einführung des Kandidaten. Voraussetzung ist, dass die bisherigen Beiratsmitglieder entsprechend vorbereitet sind, dass ein neues, zumeist jüngeres Beiratsmitglied mit einer untypischen beruflichen Vita das Gremium ergänzen wird. Auch hinsichtlich des Kommunikationsstils oder des Arbeitsstils unterscheiden sich digitale Beiräte zum Teil erheblich von ihren Kollegen. Dennoch sind digitale Beiräte ein erwiesener Erfolgsfaktor, der durch viele erfolgreiche Beispiele (Otto.de/ About you) in der Praxis belegt ist. 

Damit dies möglichst reibungslos und erfolgsversprechend abläuft ist es ratsam sich hierbei von Experten unterstützen zu lassen, die einerseits sicherstellen, dass die passenden Kandidaten nicht nur identifiziert werden, sondern auch durch die Begleitung der Einführung sicherstellen, dass der neue Beiratskandidat seine volle Wirksamkeit entfalten kann. 

 

Abbildung 2: Besetzung digitaler Beiratsmandate durch Digilents

 

Mehr Information zur Besetzung digitaler Beiräte durch Digilents sowie unser vollständiges Leistungsportfolio finden Sie unter folgendem Link: