Hunde im Büro, flexible Arbeitszeiten und Arbeiten von Zuhause aus – das Thema New Work ist in vielen Konzernen und mittelständischen Unternehmen in aller Munde. Für Bewerber werden die vermeintlichen Benefits immer wichtiger und werden teilweise auch als selbstverständlich betrachtet.
Laut gruenderszene.de versteht man unter dem Konzept New Work „die neue Arbeitsweise der heutigen Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter“. Damit gehe einher, dass das bisherige Arbeits-System veraltet sei.
Doch bedeutet die Digitalisierung automatisch, dass es in der Arbeit komplett neue Rahmenbedingungen braucht?
„Bei New Work haben wir es nicht mit einem kurzfristigen, sondern mit einem echten Megatrend zu tun“, sagt Digilents General Manager Niels Haußmann. „Es ist eine logische Entwicklung, dass sich Menschen in einer Zeit der Automatisierung fragen: Welchen Sinn sehe ich in meiner Arbeit? Was möchte ich wirklich tun? Darauf müssen sich Unternehmen einstellen. Damit einher gehen zahlreiche Änderungen in der Arbeitsweise. Aber alles ‚Alte‘ schlecht zu reden, halte ich dabei nicht für die geeignete Lösung. Vielmehr geht es um die Balance alter und neuer Werte.“
Folgende Punkte werden künftig immer mehr an Relevanz gewinnen:
1) Vertrauen
Im Rahmen von New Work spielt das Vertrauen eine große Rolle: Zum einen müssen Führungskräfte lernen, ihren Mitarbeitern im Sinne des eigenverantwortlichen Arbeitens entsprechenden Freiraum zu geben. Mitarbeiter können mit steigender Verantwortung ihr Wissen erweitern und an den Aufgaben wachsen. Führungskräfte werden dann von Leitern zu Mentoren.
Dies fällt vor allem alteingesessenen Führungskräften teilweise schwer. Auch für Arbeitnehmer kann dieser Wandel unter Umständen schwierig sein, da nicht jeder über die Fähigkeit verfügt, sich eigenständig zu organisieren und Aufgaben zu priorisieren. Manche Menschen brauchen sogar Druck, um effizient und zielführend zu arbeiten.
2) Agilität
In einer sich ständig wandelnden Welt wird die Agilität immer wichtiger. Dabei sollten Organisationen bei ihren agilen Prozessen auch immer die Sichtweise ihrer Mitarbeiter miteinbeziehen. Schließlich ist die Agilität der Schlüssel zur Lösung von komplexen Themen.
Dies bedeutet aber nicht, dass nicht mehr geplant werden muss. Auch in Zeiten der schnellen Veränderungen bedarf es einer richtungsweisenden Strategie und Planung mit Zielen.
3) Individualität
Vom Arbeiten, um zu leben, zur Verbindung von Leben und Arbeiten: Da Arbeitnehmer nicht zum Feierabend, zum Wochenende oder gar bis zur Rente warten möchten, um ihr Leben genießen zu können, dient der klassische Nine-to-five-Job aus. Das Ergebnis steht im Fokus, nicht das Absitzen seiner Arbeitszeit.
Diese individuelle Arbeitszeit kann sich allerdings auch negativ auswirken: Oft wächst der Druck auf Arbeitnehmer, außerdem kann die Arbeit außerhalb der klassischen Arbeitszeit auch als ein indirekter Aufruf zu unbezahlten Überstunden sein. Daher ist es wichtig, im Vorfeld Grenzen und Regeln aufzustellen.
Unter Individualität wird darüber hinaus auch Setzen individueller Ziele verstanden. So werden Leistungs- und Lernziele selbst gesetzt.
4) Flexibilität
Die Flexibilität beim Megatrend New Work bezieht sich zum einen auf den Arbeitsort bzw. den Arbeitsplatz. Viele Konzerne, aber auch Start-ups haben schon heute Desk Sharing: Es gibt weniger Schreibtische als Mitarbeiter. Das bedeutet, dass alle Mitarbeiter – vom Chef bis zum Praktikanten – sich jeden Morgen einen Platz zum Arbeiten suchen müssen. Dadurch werden Hierarchien abgeflacht, das Miteinander gefördert und es kann von der Expertise der wechselnden Sitznachbarn profitiert werden. Durch das Desk Sharing kann dementsprechend der Informationsfluss verbessert werden, was sich auch auf die Produktivität auswirken soll.
Auch wenn sich das alles zunächst positiv anhört, sollten Unternehmen bedenken, dass Richtlinien, wie die Clean-Desk-Policy, gewisse Nachteile mit sich ziehen. Sich jeden Morgen und nach den Mittagspausen einen neuen Platz suchen zu müssen, kostet Zeit. Außerdem kann solch eine Richtlinie auch zu Konflikten führen, wenn sich Mitarbeiter beispielsweise ausgeschlossen fühlen oder eher introvertiert sind.
Zum anderen bezieht sich die Flexibilität häufig auch auf die Möglichkeit, sogar von Zuhause aus zu arbeiten. Messaging-Programme wie Slack oder Teams ermöglichen online eine Face-to-Face-Kommunikation und auch von einem anderen Ort an Besprechungen teilzunehmen. Somit werden Mitarbeitern mehr Freiheiten gegeben.
5) Kommunikation
Die Art der Kommunikation befindet sich im Umbruch. Während in der „alten“ Arbeitswelt diese in der Regel top-down stattfand, wird künftig auf die Kommunikation in alle Richtungen gesetzt. Dabei gewinnt besonders das Feedback an Bedeutung. Dieses sollte nicht als Kritik, sondern als eine Chance aufgefasst werden – sowohl vom Mitarbeiter als auch von der Führungskraft.
New Work ist ein schrittweiser und vor allem langer Prozess. Arbeitgeber können nicht erwarten, dass mit der bloßen Einführung agiler Methoden direkt das ganze Unternehmen modernisiert und der Digitalisierung angepasst wird. Ebenso können Bewerber und Arbeitnehmer nicht erwarten, dass Traditionsunternehmen mit Hierarchien von einen auf den anderen Tag in moderne Silicon Valley-Unternehmen umgewandelt werden können. Daher bedarf es von beiden Seiten Zeit, Geduld und vor allem einer offenen Kommunikation. Auf diese Weise können sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber von den New Work-Vorteilen profitieren.
Digilents hilft Unternehmen und Bewerbern mit einem maßgeschneiderten Profiling dabei, passende Stellen nicht nur anhand der fachlichen Expertise, sondern auch anhand der persönlichen Wünsche und Anforderungen zu besetzen. Sind Sie auf der Suche nach einem passenden Job oder suchen Sie für Ihr Unternehmen die passenden digitalen Talente? Dann kontaktieren Sie uns gerne unter info@digilents.com.